So wird Apfelwein ausgeschenkt

Im Gerippten

Apfelwein wird üblicherweise im Gerippten serviert. Das ist ein recht schweres, stabiles Glas mit Rautenschnitt, durch den das Licht sehr schön reflektiert wird. Außerdem ist geschichtlich überliefert, dass es gerippt ist, weil früher meist ohne Besteck gegessen wurde und das Glas durch die Musterung weniger leicht aus den fettigen Händen glitt.

Der Ausschank von Apfelwein in anderen Glasformen, wie zum Beispiel Longdrinkgläsern ist absolut unüblich und unter Apfelweinkennern geradezu verpönt.

Im Bembel

In einer größeren Runde oder bei stärkerem Durst bestellt man Apfelwein auch im Bembel, einem Krug, der den Apfelwein lange schön kühl hält. Das dickbäuchige Henkelgefäß aus salzglasiertem Steingut hat üblicherweise eine graue Grundfarbe mit blauen Linien und stilisierten Apfelzweigen. Den Bembel gibt es in verschiedenen Größen. Sie ergeben sich aus dem Inhalt, der nach der Zahl der Gläser benannt ist (z. B. 4er- oder 8er-Bembel). Größere Bembel, die bis zu 12 Liter beinhalten können, werden gerne im Faulenzer serviert. So nennt man das gusseiserne Gestell, das durch einen Kippmechanismus das Einschenken aus den schweren Steingutgefäßen erleichtert. Bembel werden traditionell im Kannenbäckerland, einer tonreichen Gegend im Westerwald, hergestellt.

In der Eifel, dem Hunsrück, dem Moseltal, am unteren Saarverlauf und in Trier schenkt man den Apfelwein, den man dort Viez nennt, im Viezporz aus. Der ist meist als 0,4 l-Variante, aber auch in 0,2 l oder als Miniatur für Schnaps erhältlich. Er besteht aus weißem Porzellan, woher sich auch der Name Porz (Poarz oder Peerzi gesprochen) ableitet. In früheren Zeiten bewahrte man den Viez im Viezkrug auf, einem größeren Steingutgefäß, ähnlich dem Bembel.