Fragen an und Antworten von Christian Stenger

"Wir wollen unsere Arbeit ein bisschen anders machen und verstanden wissen"

Zur Person:
Schon als Kind folgte Christian Stenger seinem Vater auf Schritt und Tritt durch dessen Kelterei in Goldbach und sein Leben war geprägt von den Äpfeln der Streuobstwiesen im Kahlgrund. So überraschte es niemand, dass er später die Ausbildung zum Süßmoster begann und als Meister abschloss. 2012 übernahm er von einem Freund seines Vaters die Kelterei Rothenbücher im Kahlgrund, 2018 dann von seinem Vater die Kelterei Stenger in Goldbach.

Herr Stenger, bei Ihnen fließt vermutlich Apfelsaft durch die Adern?! Hat sich aus Ihrer engen Bindung zur Kelterei Ihres Vaters, die Sie ja von klein auf erlebt haben, eher eine Verpflichtung oder eine Leidenschaft entwickelt?
Nur gut, dass Sie nicht meinen, es wäre Apfelwein, der durch meine Adern fließt (lacht)! Ich empfinde meine Arbeit als eine schöne Mischung aus beidem. Einerseits ist man durch die Familie, die in der Kelterei lebt und arbeitet, natürlich recht fest an das Unternehmen gebunden.
Andererseits fasziniert mich schon mein Leben lang diese Mischung aus Tradition, natürlichem Arbeitsmaterial, Handwerk und modernsten Maschinen. Sie ermöglicht es einem, immer wieder neue Dinge zu versuchen.

Ist es das, was Sie besonders gerne tun? Neue Dinge entwickeln?
Ja! Da liegt meine Leidenschaft! Dinge neu zu entwickeln und bestehende Dinge zu optimieren. Das gilt gleichermaßen für unsere Getränke, deren Optik und alle Maßnahmen, die den Verkauf begleiten, als auch für die gesamten Abläufe in unserer Kelterei.
Wir wollen unsere Arbeit ein bisschen anders machen und verstanden wissen, als es die meisten anderen Keltereien tun.

Das stelle ich mir auf Dauer recht anstrengend vor, ständig neue Dinge zu entwickeln?
Nein, nicht ständig (lacht). Bei unseren Apfelweinen behalten wir unsere jahrzehntealten Rezepturen bei. Da soll man einfach die ganze Power unserer regionalen Streuobstwiesenäpfel schmecken!
Aber zum Beispiel bei unseren Säften und Schorlen geht es mir um die Vielfalt, die enorme Bandbreite an Geschmacksrichtungen, die uns all die verschiedenen Früchte anbieten. Pur oder raffiniert gemischt. Deshalb entwickeln wir jedes Jahr mindestens ein neues Getränk. Das ist total spannend und wir freuen uns, wenn unsere Kunden schon darauf warten und das Angebot dann – bisher glücklicherweise immer – auch mit Freuden annehmen.
Es ist mir einfach wichtig, unseren Kunden Qualität und Geschmack aus ihrer Region zu liefern. Wir freuen uns, wenn immer mehr Menschen danach suchen, also wert auf diese Dinge legen. So unterstützen wir uns gegenseitig und alle sind zufrieden!

Herr Stenger, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen auf Ihrem Weg viel Freude und Erfolg!